Logo-500x500

TvdH dominiert Cloppenburg und feiert das nächste Handball-Fest

Sie sind beinahe schon etwas abgedroschen, doch manchmal passen diese Gesänge einfach perfekt. So wie an diesem Freitagabend: „Oh wie ist das schön“ schallte es durch die Kleine EWE Arena als Zuschauer und Mannschaft den beeindruckenden und vor allem verdienten 28:20 (12:8)-Sieg des TvdH Oldenburg gegen den TV Cloppenburg feierten. Warum der Jubel nach Spielende so groß ausfiel, obwohl das Spiel schon Minuten vor dem Ende entschieden war, kann man anhand mehrerer Gründe ganz gut aufzeigen.

Der Vergleich

Für einen dieser Gründe fangen wir ganz hinten an: Es lief bereits die letzte Minute, da standen die Oldenburger mit einer 27:20-Führung und einer tollen Kulisse im Rücken bereits als Sieger fest. Und doch schenkten sich beide Mannschaften auf der Platte nichts. Erst nahm der TV Cloppenburg seine letzte Auszeit, sieben Sekunden vor dem Ende dann auch der TvdH. Warum? „Es ging um den direkten Vergleich“, verrät Lukas Brötje hinterher. Wie wohl auch viele Zuschauer in der Halle hatte eben auch der Trainer die Tabelle und das Hinspielergebnis (25:31) im Hinterkopf. Hätten die Cloppenburger (36:8 Punkte) noch um ein Tor verkürzt, hätten sie es noch in der eigenen Hand gehabt, den TvdH (38:8) in den noch ausstehenden Spielen wieder von Platz zwei zu verdrängen. Stattdessen setzte aber Oldenburgs Simon Mayer mit seinem Treffer zum 28:20 den Schlusspunkt, weshalb der TvdH nun aus eigener Kraft den zweiten Tabellenplatz bis Saisonende verteidigen kann – ein Achtungserfolg.

Die Spielstärke

Aber springen wir zum Anfang: Schon früh im Spiel zeigte sich, dass sich beide Mannschaften vor allem auf ihre starken Abwehrreihen verlassen können. Bis zum Cloppenburger 1:0 – es sollte die einzige Gästeführung des Spiels bleiben – dauerte es nämlich über drei Minuten. Nach Oldenburgs 3:1-Führung (9.) konnte der TVC zunächst noch zum 4:4 ausgleichen (13.), dann aber setzten sich die Oldenburger angeführt von einem starken Theis Sondergard (8 Tore, 4/5 Siebenmeter) mit gut herausgespielten und begeisternden Angriffen auf 12:6 ab (26.). Das beste Beispiel gab es in der 23. Minute: Joost Sanders bediente Linksaußen Oskar Böshans, der zum Wurf ansetzte, den Ball dann aber doch überlegt in den Sechs-Meter-Kreis spielte, wo Jonas Rohde heranflog und das 9:4 erzielte – ein schöner Treffer, der die Halle zum Beben brachte.

Die Defensivleistung

Zur Pause hatten die Gäste gerade mal acht Tore erzielt, weniger als die insgesamt 20 am Ende gelang dem TVC zudem nie in dieser Spielzeit. Gleichzeitig war es die höchste Saisonniederlage Cloppenburgs, weil die Oldenburger Defensivleistung nah am Optimum war, wie auch Brötje erkennt: „Wir haben super gearbeitet und konnten das Zentrum gut zumachen. Das war eine Super-Performance, mit der ich sehr zufrieden bin.“ Nicht unerwähnt bleiben sollte da vor allem Jannik Rohde, der Cloppenburg bei Siebenmeter zur Verzweiflung brachte (17., 38., 45.) und auch sonst spektakuläre Paraden auspackte (8., 12., 22., 34.). „Das war eine starke Torhüterleistung“, findet auch Brötje: „Großes Lob an ihn.“ Highlight für den Torhüter: Nach einem weiteren Cloppenburger Fehlwurf warf Rohde den Ball gedankenschnell selbst ins leere TVC-Tor (36.).

Das Momentum

Nachdem die Oldenburger kurz vor der Pause eine kritische Phase gehabt hatten, durch die Cloppenburg wieder auf vier Tore herangekommen war, zeigten sie nach Wiederbeginn wieder ihr gewohntes Gesicht und setzten sich so schnell auf 16:8 ab (38.), die ersten neun Minuten des zweiten Durchgangs blieben sie zudem ohne Gegentreffer. „Ich habe in der Halbzeit gesagt, dass wir uns wieder auf unser Spiel fokussieren müssen. Das haben wir gut umgesetzt und das war sehr wichtig“, freut sich Brötje über den neuen Schwung zum richtigen Zeitpunkt.

Die Souveränität

Bei einer konstanten Führung zwischen fünf und acht Toren brannte dann nichts mehr an. Auch gegen die spätere offensive Deckung der Gäste fand der TvdH Lösungen und erzielte auch nach Tempogegenstößen durch Leif Pingel (51., 55.) und Jesse Hummel (zwei Mal 59.) wichtige Treffer. Vor allem die Treffer von Jugendspieler Pingel sorgten dabei für großen Jubel. „Leif ist der ‚Local Hero‘. Alle freuen sich, wenn er spielt und Tore macht. Er nimmt das Publikum ganz gut mit“, erklärt Brötje schmunzelnd.

Die Entwicklung

Als rundum gelungen verbuchte auch Ralf Hafemann den dritten und letzten Saison-Auftritt in der Kleinen EWE Arena: „Die Entwicklung der Mannschaft ist wirklich klasse. Sie spielt guten, erwachsenen Handball und lässt sich durch nichts aus der Ruhe bringen. Da haben Lukas und Bela einen Top-Job gemacht.“ Auch mit Blick auf das perspektivische Drittliga-Ziel erkennt der Sportliche Leiter wichtige Schritte: „Man merkt, dass wir in unserem Projekt vorankommen. Das spiegelt sich auch in den Zuschauerzahlen wider.“ Der Rekord von 1800 wurde zwar nicht geknackt, doch bei den 1500, die es letztlich waren, hatte das Team definitiv für Euphorie und Handballfieber gesorgt, sodass sich alle, die nicht vor Ort waren, ein bisschen ärgern dürften. Doch in der nächsten Saison wird es sicherlich wieder die Möglichkeit geben, mit dem TvdH ein Handball-Fest in der Kleinen EWE Arena zu feiern und „Oh wie ist das schön“ zu grölen. Erstmal soll aber die aktuelle Saison erfolgreich beendet werden. (tos)

Ihre Ansprechpartner

Mathias Voß

Ansprechpartner für Sponsoren

Unsere neusten Bewertungen

Google Maps

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
Mehr erfahren

Karte laden

Sie haben Interesse Partner zu werden?

Treten Sie mit uns in Kontakt